„Glücksbringer“ aus Oberelsbach für den Club
So viel Glück muss man erst mal haben, als Einlaufkinder beim 1. FC Nürnberg die Bundesliga-Stars im Stadion vor 44000 Zuschauern zu begleiten. Schon im Vorfeld war die Freude riesengroß. Vor Ort dann erwiesen sich die F-Jugendspieler des TSV Oberelsbach als echte „Glücksbringer“ für den Club. Mit 3 : 0 bezwang der 1. FC Nürnberg bekanntlich im Derby die Nachbarn des FC Augsburg.
Ein einmaliges Erlebnis: Die F-Jugend des TSV Oberelsbach als Einlaufkinder im Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Augsburg. Foto: Joachim Eyring
Für die Einlaufkinder gab es nach dem Spiel noch eine besondere Überraschung: Auf dem Trainingsgelände durften sie sogar ihren Nürnberg-Stars die Hand geben, sich mit ihnen unterhalten und handgeschriebene Autogramme absahnen.
Ein unvergessliches Erlebnis „Unsere Kids waren mega begeistert“, schwärmt Trainer Steffen Schrenk. „Dieses Erlebnis werden sie in ihrem ganzen Leben nie mehr vergessen.“ Mit einem großen Reisebus fuhren die Einlaufkinder mit ihren Trainern und Eltern an diesem Derby-Tag nach Nürnberg zum Club. Zwei Stunden vorher hatten sie am vereinbarten Treffpunkt zu sein, wo sie von den Betreuern des 1. FCN in Empfang und Obhut genommen wurde. Sie durften von unten den Bundesliga-Spielern beim Aufwärmen zusehen und auch mal den Kabinentrakt besichtigen.
Stolzes Team: Die einmalige Chance als Einlaufkinder zusammen mit den Bundesliga-Profis vom 1. FC Nürnberg einzulaufen nutzten die F-Jugendspieler des TSV Oberelsbach. Foto: Joachim Eyring
„Wir haben ja gedacht, das Einlaufen wird nochmal geübt“, blickt Steffen Schrenk zurück. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Kindgerecht und locker wurde den Oberelsbacher Nachwuchsspielern im Alter von sieben bis neun Jahren erklärt, wie sie an der Seite der Fußballspieler einlaufen sollen und wie sie auf die Haupttribüne und Gegentribüne sowie in jede Ecke winken sollen.
Spontan-Interview vor 44000 Zuschauern Plötzlich wurden die Kids gefragt, wer für ein Interview zur Verfügung stehen möchte. Finn Simon, der Sohn von Trainer Alef Simon, hob als erstes die Hand und ruckzuck war der Achtjährige auf der Großleinwand im Stadion zu sehen. „Bist du Club-Fan?“, wurde er gefragt, was er selbstbewusst bejahte. „Obwohl er gar kein Club-Fan ist“, wie Alef Simon später verriet. Finn Simon wurde gefragt, auf welcher Position er im Verein spielt. „In der Abwehr und im Mittelfeld“, so seine Antwort. „Am liebsten aber im Mittelfeld.“ Schließlich wurde er auch nach seinem Lieblingsspieler des 1. FCN gefragt (Torhüter Mathenia sei sein Lieblingsspieler) und nach seinem Tipp für das Spiel (2:1 für Nürnberg). Mit dem Nürnberg-Sieg sollte er Recht behalten.
Interview auf der Großbildleinwand: Vor 44000 Zuschauern wurde Finn Simon vor dem Bundesligaspiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Augsburg interviewt. Foto: Joachim Eyring
„Die Musik, die wehenden Fahnen, die begeisterten Zuschauer, das geht unter die Haut“, so Steffen Schrenk. Letztlich wurde gelost, dass sie zusammen mit den Augsburger Spielern im Nürnberg-Trikot einlaufen durften. Die Kids seien total aufgeregt gewesen, machten ihre Sache jedoch total professionell. „Das war sowas von mega geil“, habe Schrenks Sohn Matteo gesagt und damit die Begeisterung aller Kids wiedergegeben. Das Fußballspiel und die drei Siegtore erlebten die Kinder mit ihren erwachsenen Begleiter schließlich von der Familientribüne in Block 31. Doch heimwärts ging es nach dem Spiel noch nicht. Nach einem Tipp des Oberelsbachers Walter Mildenberger, der durch seine Kontakte auch dafür gesorgt hat, dass die Oberelsbacher Kinder im Stadion einlaufen können, gingen sie zu Fuß noch einmal zum Trainingsgelände der Nürnberger. Es sollte sich lohnen.
Das schweißt zusammen: Solch ein Erlebnis werden die Nachwuchsfußballer aus Oberelsbach nicht vergessen. Foto: Joachim Eyring
Nürnberg-Spieler: "Ihr seid unserer Glücksbringer" Tatsächlich fuhr der FCN-Bus wenige Minuten später in das abgesperrte Trainingsgelände ein. Hier stehen die Privatfahrzeuge der Nürnberger Spieler. Als die Nürnberger Spieler das Trainingsgelände mit ihren eigenen Fahrzeugen wieder verließen, hielten so gut wie alle an. „Ihr seid unsere Glücksbringer“ bekamen sie von Stars wie Mittelstürmer Ishak, Torwart Mathenia oder den Offensivspielern Kerk und Löwen zu hören.
Autogrammstunde: Nach dem Spiel fingen die Oberelsbacher Kinder die Club-Spieler am Nürnberger Trainingsgelände auf dem Nachhauseweg ab. Hier gibt Torwart Christian Mathenia Autogramm. Foto: Joachim Eyring
Kurzerhand wurden Stifte organisiert und die Nürnberg-Profis unterschrieben auf den originalen Nürnberg-Trikots der F-Jugendspieler, die sie nach dem Einlaufen vom Club behalten durften. „Das wird nie mehr gewaschen“, war von den Nachwuchsfußballern zu hören. „Die Bundesliga-Profis waren wahnsinnig nett zu den Kids und haben sich sehr viel Zeit genommen“, schwärmt Betreuer und Vater Steffen Schrenk weiter. Wirklich wahr, so viel Glück muss man erst mal haben.
Autogrammstunde: Nach dem Spiel fingen die Oberelsbacher Kinder die Club-Spieler am Nürnberger Trainingsgelände auf dem Nachhauseweg ab. Hier gibt Torschütze Eduard Löwen Autogramme. Foto: Joachim Eyring